ORF-Serie "Aufbauend"
Leben, Wohnen, Arbeiten: Was immer wir tun, wir sind umgeben von Bauwerken, die von Ziviltechnikerinnen und Ziviltechnikern entworfen, geplant und geprüft wurden. Die ORF-Serie "Aufbauend" beleuchtet alle Aspekte des Bauens, vom Einfamilienhaus bis zum Kraftwerk, von der Schule bis zur Autobahn.
Anhand verschiedener Projekte und Aspekte des Bauens und Planens werden in den Sendungen "Steiermark heute" bzw. "Kärnten heute" die Leistungen des Berufsstandes sichtbar gemacht.
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Steiermark 2024
Ortskernbelebung: Neuer Kindergarten in Hausmannstätten
Der neue Kindergarten in Hausmannstätten, Steiermark, ist ein Vorzeigeprojekt für Ortskernbelebung und nachhaltige Gebäudenutzung. Ein ehemaliger Bauernhof wurde zum Kindergarten für 130 Kinder umgestaltet, wobei 1.200 Quadratmeter Bausubstanz erhalten blieben. Ein kontaminierter Stall wich einem Holzbau, und der Innenhof wurde zum Freiluft-Spielplatz, ergänzt durch historische Elemente wie eine „Woaz-Hapfn“ als Spielgerät.
Das 2021 initiierte Projekt des ZT Architekturbüros Kaschnig/Wührer zeigt, wie Ortskerne belebt und Bodenversiegelung vermieden werden können. Mit 5,5 Millionen Euro Investition stärkte die Gemeinde die Attraktivität des Zentrums und schuf dringend benötigte Kindergartenplätze, was bei Bevölkerung und Betreuungsteam auf große Zustimmung stößt.
Schneller und günstiger: Grundstücksteilung leicht gemacht
Wer sein Grundstück teilen möchte, steht vor einem aufwändigen und teuren Prozess: Vermessung, Grundbucheintrag und viele Behördenschritte sind nötig. Doch dank neuer digitaler Vernetzungslösungen gibt es jetzt eine effizientere Alternative. Erfahren Sie, wie Grundstücksteilungen heute schneller und kostengünstiger realisiert werden können – ohne den üblichen bürokratischen Aufwand.
Kärnten 2024
Präsentation der Baukulturellen Leitlinien in Villach
In dieser Folge der Serie „Aufbauend" stehen die neuen baukulturellen Leitlinien von Villach im Mittelpunkt, die darauf ausgerichtet sind, die Stadt und ihren historischen Stadtkern nachhaltig zu stärken. Vizepräsidentin Barbara Frediani-Gasser, Guido Mosser, Abteilungsleiter der Stadtplanung Villach, und Elias Molitschnig, Geschäftsleiter der Abteilung Architektur, Baukultur und Denkmalschutz im Bundesministerium, erläutern die bedeutende Rolle solcher Leitlinien für die Entwicklung von Städten und Gemeinden.
Erfolgreicher Architekturwettbewerb zur Sanierung des Kulturhauses in Kleblach-Lind
Das Kulturhaus in Kleblach-Lind befand sich nach Jahren der Nutzung in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Mit Unterstützung des Landes Kärnten sowie der Kammer der Ziviltechniker:innen wurde ein Architekturwettbewerb ins Leben gerufen, um das Gebäude einer umfassenden Umgestaltung zu unterziehen. In diesem Beitrag berichten der Gewinner des Wettbewerbs Architekt Stefan Thalmann, Verfahrensbetreuer Architekt Werner Kircher und Bürgermeister Manfred Fleißner über die erfolgreiche Sanierung des Kulturhauses und die positiven Auswirkungen eines solchen Wettbewerbs für Gemeinden und deren Bürger:innen.
Sanierung des Sagmeister-Hauses bewahrt historisches Erbe
Das Sagmeister-Haus im Kärntner Gegendtal, datiert aus dem 16. Jahrhundert, erstrahlt nach einer sorgfältigen Sanierung in neuem Licht. In diesem Beitrag der ORF-Serie „Aufbauend“ zeigt Architekt Georg Riesenhuber, wie historische Bausubstanz durch gezielte und respektvolle Eingriffe modernisiert werden kann. Bauherr Karl Krainer und Geraldine Klever vom Landeskonservatorat für Kärnten teilen ebenso ihre Erfahrungen zu diesem außergewöhnlichen Projekt und erläutern die Herausforderungen, die mit der Erhaltung eines kulturellen Erbes verbunden sind.
Kärnten 2023
Mehrzweckhaus als neue Ortsmitte in Ludmannsdorf
Vielerorts wird in Kärnten vom Verwaisen der Ortskerne gesprochen. In der wachsenden Gemeinde Ludmannsdorf - Bilčovs ist genau das Gegenteil gelungen, denn mit dem Bau des neuen Merkzweckhauses wurde gleichzeitig eine neue Ortsmitte geschaffen. Mit Hilfe eines Architekturwettbewerbes ist das neue „KiKu“ (Kinder und Kultur) entstanden, wobei dabei nicht nur Holz als natürlichem Werkstoff besondere Bedeutung zugesprochen, sondern auch der generellen Platzierung des Gebäudes viel Beachtung geschenkt wurde, indem es zur Gestaltung einer neuen Ortsmitte beiträgt.
Wasserentflechtung in Villach
In den vergangenen Jahren haben Schäden durch Hochwasser zugenommen. Wasserentflechtung mittels Sickerschächten und -gruben ist eine Möglichkeit, bei versiegelten Flächen wie Straßen eine reibungslose Abwasserentsorgung zu gewährleisten. Wasser, welches im Stadtgebiet versickert, entlastet dabei nicht nur die Kläranlagen, sondern trägt auch zur Bewässerung umliegender Pflanzen bei. „Aufbauend“ hat sich die Wasserentflechtung in der Italiener Straße in Villach angesehen.
Betreubares Wohnen Ferlach
Betreubares Wohnen ist eine wichtige Möglichkeit für ältere Menschen mit leichtem Betreuungsbedarf, optimal versorgt zu sein und gleichzeitig ein hohes Maß an Selbständigkeit zu bewahren. Ziviltechniker:innen tragen bei der Planung solcher Wohnbauten dazu bei, diese optimal an die Bedürfnisse der Bewohner:innen anzupassen. Dieser Beitrag der ORF-Serie „Aufbauend“ gibt einen Einblick in das betreubare Wohnen in Ferlach.
Steiermark 2023
Wasserinfrastruktur in der Steiermark
Ein Großteil der steirischen Trink- und Abwasser-Leitungen sind in die Jahre gekommen und müssen in naher Zukunft saniert werden. Wie sich Gemeinden darauf vorbereiten, welche Unterstützungsmöglichkeiten es für sie gibt und wie man aus der Wasserinfrastruktur nachhaltig Strom und Wärme gewinnen kann, beleuchtet diese Folge der ORF-Serie AUFBAUEND.
Energieraumplanung: Wie klimafitte Stadtentwicklung und Ortsentwicklung gelingen kann
Energieeffiziente Entwicklung bestehender Gebäude- und Siedlungsstrukturen, die Schaffung neuer Energieinfrastruktur, die Verhinderung zusätzlicher Bodenversiegelungen sowie nachhaltige Verkehrskonzepte: Alle Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen. Ressourcenschonende, klima- und energiebewusste Ortsentwicklungskonzepte müssen jedoch neu und vor allem umfassender als in der Vergangenheit gedacht werden.
Holzbrücke in Rekordzeit
Die Tierwelt Herberstein ist diesmal nicht um eine tierische, sondern eine beeindruckende technische Attraktion reicher geworden. Steirische Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker haben eine mehr als 23 Meter lange Holzbrücke geschaffen, auf der die Besucherinnen und Besucher seit kurzem die Landesstraße beim Tierpark in luftiger Höhe gefahrlos überqueren können. Die Serie Aufbauend zeigt, wie die in Rekordtempo geplante und gefertigte Fachwerkskonstruktion millimetergenau eingehoben wird. Fachexpertise gefragt!
Kärnten 2022
Volksschule VS 7 Landskron
Die neue Volksschule VS 7 Landskron – Villach ist ein Musterbeispiel für den Erhalt und eine umfassende Sanierung eines qualitätsvollen Bestandsgebäudes. Die als Ergebnis eines Architekturwettbewerbs entstandene Lernlandschaft ist die ideale Umgebung zum Lernen, Spielen und Verweilen für derzeit 280 Kinder, in der zeitgemäße pädagogische Konzepte gut umsetzbar sind.
Gemeindezentrum Techelsberg
Zielsetzung des Projektes war es, der Ortschaft St. Martin am Techelsberg eine „Mitte“ und damit der Gemeinde Techelsberg am Wörthersee eine verortete Identität zu geben. Gefasst durch das neue Gemeindehaus entstand als klar definierter Freiraum der zentrale, maßstäbliche Platz als Angelpunkt des Ortsraumes. Welche wesentliche Rolle der hier durchgeführte Architekturwettbewerb und eine entsprechende Projektvorbereitung einnahmen, zeigt diese Ausgabe der ORF-Serie "Aufbauend".
Wasserversorgung am Weissensee
Die Gemeinde Weissensee hat knapp 750 Einwohner:innen, während der Hochsaison befinden sich jedoch wesentlich mehr Menschen in der Region. Damit einhergehend steigt auch der Wasserverbrauch immens an. Wie die Gemeinde ihre Wasserversorgung auch in urlaubsstarken Zeiten gewährleistet, und wie Ziviltechniker:innen dabei helfen, diesen erhöhten Bedarf zu sichern, zeigt diese Folge der ORF-Serie "Aufbauend".
Trinkwasser aus der Leitung - ein Privileg weniger Menschen
Leitungswasser unbedenklich trinken zu können ist ein Luxus, der uns in Österreich - weltweit fast einzigartig - vergönnt ist. Ein Privileg, das durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten ermöglicht wird. Wie verunreinigtes Wasser gesäubert wird, zeigt ein neuer Beitrag der ORF-Serie "Aufbauend" anhand der Kläranlage Kohldorf nahe Kühnsdorf in Kärnten, die für rund 50.000 Menschen ausgerichtet ist.
Steiermark 2022
Klimafitte Stadt- und Ortskernentwicklung
Wie steirische Gemeinden ihre Ortskerne durch kluge Konzepte und Planungen für Mobilität, Infrastruktur und Grünraum wieder beleben und gleichzeitig das Klima schonen können und wie sie dabei von Ziviltechniker:innen unterstützt werden, zeigt diese ORF-Aufbauend-Serie.
Drohnen - Unterstützung aus der Luft
Von privaten Filmaufnahmen über militärische Aufklärung bis zur automatisierten Zustellung von Paketen: In immer mehr Bereichen kommen mittlerweile hoch spezialisierte Drohnen zum Einsatz. Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker setzen zunehmend auf die Unterstützung aus der Luft, zum Beispiel im Vermessungswesen, wovon auch die heimischen Gemeinden in vielen Bereichen profitieren können.
Graz Reininghaus - Klimafit durch grünblaue Infrastruktur
Der Klimawandel beschert uns immer mehr Hitzetage und Unwetter – und besonders unsere Städte brauchen neue Strategien, um die Lebensqualität nachhaltig zu sichern.
Wie das am besten gelingt, was sogenannte „grünblaue Infrastrukturen“ oder ein „Schwammstadtprinzip“ damit zu tun haben oder welche wirksamen Mittel es sonst noch gibt, wird anhand des Grazer Reininghaus-Quartiers gezeigt.
Bildungsbau professionell gestalten
Die Digitalisierung, die Inklusion, neue Lernkonzepte sowie die ganztägige Betreuung und der Verpflegungsbedarf erfordern neue Denk- und Planungsansätze im Bildungsbau. Welche Wege eingeschlagen werden können, um die beste Gestaltung und höchste baukulturelle Qualität zu erzielen, und wie wichtig eine professionelle Projektentwicklung als Basis für alle wesentlichen Entscheidungen ist, wird in dieser Folge der Serie ORF-Aufbauend gezeigt.
Klimafitte Quartiersentwicklung
Am Thema Klimawandel kommt bei der Planung von Städten und Gemeinden niemand mehr vorbei. Wie die komplexe Aufgabe der klimafitten Quartiersentwicklung gelingen kann wissen Ziviltechniker:innen und andere Expert:innen, die mit konkreten Handlungsanweisungen und Tipps zur zukunftsfähigen Entwicklung unseres Lebensraums beitrage möchten. Der ORF berichtet darüber in der Serie „Aufbauend“.
Erhalt bestehender Verkehrsinfrastruktur
Die Bewahrung bereits bestehender Infrastruktur ist auch im Sinne der Ressourcenschonung ein wichtiger Schritt. Wie so etwas gelingen kann, zeigen Sanierungsarbeiten der „steirischen Klagemauer“ - das ist eine über 50 Jahre alte Stützmauer, die nach der Generalsanierung auch die kommenden 100 Jahre dafür sorgen soll, dass der Straßen- und Eisenbahnverkehr zwischen Frohnleiten und Peggau sicher fahren können.
Kärnten 2021
Umweltbegleitende Maßnahmen bei Infrastrukturprojekten - Koralmbahn
Das Projekt "Koralmbahn" - eine große Baustelle wie diese sorgt zwar für massive Eingriffe in die Umgebung, rundherum entstehen aber auch neue Grünflächen. Wurden früher solche Bauten ohne Rücksicht auf die Natur errichtet, werden heute durch geeignete umweltbegleitende Maßnahmen neue Lebensräume für Tiere geschaffen. Diese Folge der Serie "Aufbauend" beleuchtet anhand der Megabaustelle das große Arbeitsfeld der Ziviltechniker:innen.
2. Vernetzungstreffen der Preisrichter:innen Österreichs
Wie im Sport gibt es auch in der Architektur Wettbewerbe, die zu Meisterleistungen führen. Weil solche Auswahlverfahren bei großen Bauwerken zu selten stattfinden, soll die Durchführung von Bauwettbewerben forciert werden. Im Rahmen eines österreichweiten Vernetzungstreffens in Kärnten trafen sich Ziviltechniker:innen, um gemeinsam das Wettbewerbswesen weiter zu optimieren.
Brückenprüfungen an der Drau
Auch Bauwerke wie Straßen und Brücken leiden unter dem Klimawandel. Gemeint sind damit die immer häufigeren Umweltkatastrophen, die auch Auswirkungen auf bereits bestehende Bauwerke haben. Die Serie „Aufbauend“ zeigt anhand der Überprüfung der Draubrücke zwischen Tainach und Stein im Jauntal, welche wichtigen Funktionen Ziviltechniker:innen dabei mit ihrer Expertise für das Wohl der Allgemeinheit übernehmen.
Steiermark 2021
Infrastrukturprojekt Koralmbahn
Ab 2025 wird man in 45 Minuten mit dem Zug der Koralmbahn von Graz nach Klagenfurt fahren können. Damit ist man dann auch unabhängig von Verzögerungen wie beispielsweise Staus. Besonders interessant ist bei diesem Projekt der Bauabschnitt zwischen dem Flughafen Graz und Weitendorf, an dem seit September 2020 gebaut wird. Diese Folge der Serie „Aufbauend“ beleuchtet, wie Ziviltechniker:innen mit ihrem Fachwissen eine wichtigen Beitrag für die Allgemeinheit bei solchen Megabaustellen leisten.
„Mission possible - Kommunale Bauprojekte erfolgreich abwickeln!“
Ob Schule, Ärztezentrum oder Feuerwehrhaus, öffentliche Gebäude prägen das Ortsbild von Gemeinden meistens jahrzehntelang. Wie kommunale Bauprojekte erfolgreich abgewickelt und dabei heimische Ziviltechniker:innen aufgrund ihrer Expertise Gemeinden bei der Errichtung solcher Gebäude unterstützen können, stand im Mittelpunkt der Veranstaltung "Mission possible" in Kaindorf an der Sulm.
Umweltbegleitende Maßnahmen bei Infrastrukturprojekten - Fürstenfelder Schnellstraße S7
Große Infrastrukturprojekte sind immer auch ein Eingriff in die Natur und ihre Ökosysteme. Wie Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker mit ihrem Know-how dafür sorgen, dass solche Projekte so naturschonend wie möglich umgesetzt werden, zeigt die Serie „Aufbauend“ anhand der gerade in Bau befindlichen Fürstenfelder Schnellstraße S7.
Klimawandel und Überhitzung von Städten - Graz
Die Auswirkungen des Klimawandels sind in den Städten längst spürbar – die Hitzetage werden immer mehr. Versiegelte Flächen und zu wenig Grünraum lassen sommerliche Temperaturen in den Städten enorm ansteigen. Auch die steirischen Städte, in denen die Ökosysteme weitgehend zurückgedrängt wurden, müssen zukünftig vor Überhitzung geschützt werden. Einige Lösungsansätze, an denen Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker gemeinsam mit der Stadtverwaltung arbeiten, um das urbane Mikroklima zu verbessern, zeigt die Serie „Aufbauend“.
Katastrophenschutz nach Extremwetterereignissen - Oststeiermark
Extremwetterereignisse mit starken Unwettern und enormen Regenfällen, die das Erdreich aufweichen und ganze Hänge ins Rutschen bringen sind in den letzten Jahren immer häufiger geworden. Anhand eines betroffenen Bauernhofs in der Südoststeiermark zeigt die Serie „Aufbauend“, wie Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker mit ihren Kompetenzen in solchen Fällen rasche Hilfe und nachhaltige Sicherung möglich machen, dazu gehören unter anderem die fundierte Lagebeurteilung und Gefährdungsanalyse, die Untersuchung der Bodenbeschaffenheit sowie nachfolgende Stabilisierung des Hanges.
Kärnten 2017
Bildung und Architektur: Campus Velden
Der Bildungscampus Velden am Wörthersee entwickelte sich in den letzten Jahren räumlich qualitätsvoll. Die Hauptschule wurde zur Neuen Mittelschule umgebaut und die Volksschule dorthin verlegt. Die architektonisch passenden Lösungen für den gemeinsamen Standort konnten durch einen Architekturwettbewerb gefunden werden. Sie umfassen einen “fliegenden Klassentrakt”, einen Schulplatz, der den Pausenhof rahmt und als Entre genutzt wird, einen zweiter Turnsaal oder einen “Marktplatz” als Treffpunkt im Inneren. Gegenüber zog die Musikschule Velden in ein unter Denkmalschutz stehendes Feuerwehrhaus im Wörthersee Stil der 20er Jahre. In seiner ehemaligen Fahrzeughalle werden nun Musikveranstaltungen zum Erlebnis. Das vorbildlich sanierte Gebäude ist mit dem Klimaaktiv-Preis für energieeffizientes Bauen ausgezeichnet.
Ingenieurbau - Fernheizkraftwerk Klagenfurt
Früher waren die Kathedralen die großen Baudenkmale der Städte, in Klagenfurt prägt das erste in Österreich errichtete Fernheizkraftwerk die Silhouette der Stadt. Nahe dem Zentrum 1949 als Kohlekraftwerk errichtet, erfolgte zuerst die Umstellung auf Erdöl- und 2016 auf Erdgasbetrieb, um die sichere und kostengünstige Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner zu garantieren. Die Adaptierung war ein technisch-gestalterisches Zusammenspiel zwischen Bauingenieur und Architekten, eine Kooperation, die in dieser Form selten anzutreffen ist. Die drei neuen riesigen Heizwasserkessel wurden über Dach in den präzise gefertigten Betonbau mit besonderem Fassadengrau gesetzt, vor der die “Kommandobrücke” aus Cortenstahl zu schweben scheint. Der alte Schlot soll im Herbst durch einen neuen Stahlkamin ersetzt werden. Die Baumaßnahmen gelten als Initialzündung für das restliche Gelände, das schrittweise neuen Nutzungen zugeführt werden soll.
Bauen in der Landschaft - Strandbad Klagenfurt und Lorettobad
Auch Bäderbauten kommen in die Jahre und bedürfen bedachter und verbessernder Erneuerung. In der Ostbucht des Wörthersees erhielten das große Strandbad Klagenfurt und das kleinere Lorettobad 2017 einige Neubauten aus Holz. Der Kabinensüdtrakt im Strandbad konnte zur Gänze neu errichtet werden, der nun mit mehr als doppelt so vielen helleren und größeren Kabinen aufwartet. Die zweigeschossigen Zeilenbauten schließen an der Stirnseite mit Lamellenwänden ab, die dezente Blicke von außen auf den See freigeben. Die gleichen Architekten zeichnen für die zurückhaltenden Ergänzungen in Low-cost Bauweise im Lorettobad verantwortlich. Statt einer Containerlösung wurden für die gleiche Bausumme Sanitäranlagen, Büffet oder Kabinenzugänge gebaut, und auch hier entstand ein Durchblick zum See.
Architektur, Kulturlandschaft und Tourismus - das Steinhaus als Iconic House
Das Steinhaus am Ossiacher See, ehemaliges Wohnhaus und Gesamtkunstwerk von Günther Domenig, repräsentiert die radikale Architekturposition des 2012 verstorbenen Architekten. Einst aus Tourismusprospekten retuschiert, ist es heute ein vielbesuchtes Baudenkmal Österreichs. Domenigs gesamtes Wissen und Vermögen flossen in sein Lebenswerk, das er 1982 begonnen hatte und dessen Fertigstellung er noch 2008 erleben konnte. Darin finden hochkarätige Architektur-Workshops und ausgewählte Veranstaltungen statt, für die das Architektur Haus Kärnten seit drei Jahren verantwortlich zeichnet. 2016 wurde es in die Plattform “Iconic Houses” aufgenommen, die weltweit 150 herausragende und öffentlich zugängliche Architekturhäuser des 20. Jahrhunderts vereint und nun touristisch und baukultureller Anziehungspunkt ist.
Forst- und Holzwirtschaft
Der Kreislauf des Holzes wird fachlich von Ziviltechnikern und Ziviltechnikerinnen begleitet: von der nachhaltigen Waldbewirtschaftung über den Bauprozess bis zum Ende des Lebenszyklus, „Cradle to Grave" – von der Wiege bis zur Bahre. Dabei zählt Österreich zu den waldreichsten Ländern Mitteleuropas, der Waldanteil wächst ständig, lediglich 70 Prozent werden geerntet. Es liegt also noch Potenzial in der Verwendung dieses regionalen, ökologisch nachwachsenden Rohstoffs, der als klimaneutral gilt. Der Beitrag zeigt die Tätigkeit eines Forstwirts und eines Holzbautechnikers, die sich mit dem richtigen Einsatz des Baumaterials für eine lange Lebensspanne beschäftigen - vom Wachstum über die Einbringung und Nutzung bis hin zur Verarbeitung und Pflege.
Baukultur in Serie – Corporate Architecture
Baukultur in Serie, davon können moderne Unternehmen mit ihren Kunden und Mitarbeitern profitieren. Ein Kärntner Kreditinstitut setzt für seine neuen Filialen auf ein Erscheinungsbild, das die Unternehmensphilosophie transportiert und einen nachhaltigen Wiedererkennungswert hat. Durch die Verwendung des regionalen, ökologisch nachwachsenden Rohstoffs Holz, den offenen Eingangsbereichen oder das innenliegende Atrium fühlt man sich in diesen Bürogebäuden willkommen. Gerade mit der ersten Filiale schaffte der Architekt ein vorbildhaftes Projekt, das aus einem geladenen Architekturwettbewerb hervorgegangen war. Die Integration einer Bäckerei im Erdgeschoß stellt ein zusätzliches soziales Angebot dar, das Kommunikation und Begegnung möglich macht.
Sakrale Bauten - Pfarrhäuser
Weniger ist Mehr. In diesem Aufbauend-Beitrag werden zwei weitere kleine Bauaufgaben der Katholischen Kirche Kärnten der letzten Jahre gezeigt. Das mehrfach ausgezeichnete neue Pfarrzentrum in Glanhofen bei Feldkirchen wurde als schlichter Betonkubus geplant, der vor der Kirche wie eine zweite Mauer liegt. Im Licht-Schattenspiel offenbaren sich die feine Ausarbeitung des Sichtbetons und der in Tannenholz gefassten Innenräume. Auch die Aufbahrungshalle in St. Jakob im Rosental präsentiert sich nach der notwendigen umfassenden Sanierung in klarer Formensprache. Das Walmdach wurde entfernt und um ein großes Vordach und einen gläsernen Ausblick ergänzt, der die Trauernden die Weite und Unendlichkeit spüren lässt. Beide Ergebnisse verdeutlichen: Gefühlvolle, zeitgemäße Gestaltung ist in kleinen Gemeinden trotz knappem Budget mit gutem Willen und fachlich versiertem Einsatz möglich.
Steiermark 2017
Abfallwirtschaft und Baustoffrecycling
Rohstoffe wiederzuverwerten und damit Ressourcen zu schonen ist gerade im rohstoffarmen Europa ein Gebot der Stunde. Im Bereich der Baumaterialien spielt das Recycling mittlerweile eine entscheidende Rolle.
In der aktuellen Ausgabe der Serie „Aufbauend“ in der Sendung „Steiermark heute“ geht es darum, welche Kompetenzen die heimischen Ziviltechniker:innen als Berater:innen und Planer:innen bei der bestmöglichen Umsetzung solcher Wiederverwertungskreisläufe einbringen können. Die Planungskompetenz der Ziviltechniker:innen ist auch ausschlaggebend dafür, dass Österreich die Vorgaben der EU bis 2020 einen Wiederverwertungsgrad bei Baurestmassen von 70 % zu erreichen, einhalten kann.
Wasserinfrastruktur in der Steiermark
Das heimische Wasserleitungs- und Kanalnetz hat eine hohe Qualität, kommt aber zunehmend in die Jahre. Ein großer Teil der insgesamt 18.000 km Wasserleitungen und 16.000 km Abwasserkanäle, die es in der Steiermark gibt, ist in den ersten Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg oder sogar noch davor gebaut worden und erreicht langsam das Ende der technischen Nutzungsdauer.Viele Gemeinden und Wasserverbände wissen über den Zustand und Investitionsbedarf ihrer Wasserinfrastruktur nicht ausreichend Bescheid. Und auch die Gemeindezusammenlegungen mit den damit notwendig gewordenen Gebührenharmonisierungen stellen die Gemeinden vor Herausforderungen. Die heimischen Ziviltechniker:innen stehen den steirischen Gemeinden und Wasserverbänden als kompetente Berater und Planer zur Seite.
Kärnten 2016
Ingenieurbauten - Fuß- und Radwegbrücken
Brücken sind verbindende Bauwerke für Menschen und oft maßgeschneiderte Wunderwerke der Technik. In den vergangenen fünfzehn Jahren wurden beliebte Kärntner Radwege mit Radfahrer- und Fußgängerbrücken ausgebaut. AUFBAUEND stellt zwei davon vor. Die Holzbrücke beim Pflüglhof im Maltatal ist überdacht und orientiert sich an der historischen Bauweise langlebiger Holzbrücken der Region. Für die Überbrückung der Drau bei Puch nahe Villach kam eine über hundert Meter lange Hängebrücke aus Stahl zur Anwendung, die bogenförmig verläuft und von einem Pylon getragen wird
Tourismus und öffentlicher Raum - Klopeinersee
Öffentliche Räume sind die Visitenkarten von Orten und das gilt besonders für Tourismusregionen. Der im südöstlichen Kärnten gelegene Klopeiner See, einer der wärmsten Badeseen und stark vom Tourismus geprägt, erhielt 2012 eine neu gestaltete Seepromenade. Zwei dort aufgewachsene Architekten zeichnen für das einheitliche Design der Norduferpromenade mit einer Aussichtsplattform verantwortlich, Kunstinstallationen ergänzen sie. Das anliegende Familienhotel folgte 2015 mit zeitgenössischem Blickfang für seinen neuen Trakt aus Massivholz und bekam dafür einen Kärntner Holzbaupreis verliehen.
Bilder der nicht mehr ganz zeitgemäßen Bauten dürfen allerdings aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden.
Bauten für die Gesundheit - Das Rote Kreuz
Das Rote Kreuz ist eine international bekannte Hilfsorganisation, die in Österreich viele Rettungs- und Krankentransporte sowie Gesundheits- und Soziale Dienste abdeckt. Seit der Gründung des Roten Kreuzes Österreich im Jahr 1880 gab es diverse Entwicklungen und Neugründungen. In Kärnten beispielsweise ist das Rote Kreuz mit über 700 Mitarbeiter:innen bereits zweitgrößter Arbeitgeber und wird von knapp 4.000 Ehrenamtlichen unterstützt. So viel humanitäres Engagement verdient funktionelle Gebäude mit Anspruch, die über lange Zeit funktionieren. Im Beitrag werden einige neue und umgebaute Rot-Kreuz-Stellen der letzten Jahre vorgestellt.
Landwirtschaftliche Fachschulen
Landwirtschaftliche Schulen in Kärnten werden seit rund eineinhalb Jahrzehnten baukulturell vorbildhaft geplant. Durch das Durchführen von Architekturwettbewerben konnten funktionell und gestalterisch anspruchsvolle Planungsideen umgesetzt werden, die auch bautechnische Besonderheiten berücksichtigen. Denn hier sind nicht nur Schülerinnen und Schüler gut unterzubringen, sondern ebenso Tiere als lebendige Lehrmittel. Aufbauende Beispiele dafür sind ein neuer Schultrakt aus Holzkonstruktion und die Renovierung der Landwirtschaftlichen Fachschule Althofen, oder der offene Rinderlaufstall der Fachschule Litzlhof im Drautal. Und in der HBLA Pitzelstätten soll 2017 ein neues Schülerheim gebaut werden, dessen Planungsprojekt vor kurzem aus zahlreichen Einreichungen sorgfältig ausgewählt wurde.
Barrierefreie Baukultur
Barrierefreies Planen und Bauen schafft Lebensräume, die allen Menschen ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben ermöglichen sollen. Der Beitrag zeigt gelungene Um- und Neubauten öffentlicher Gebäude, die trotz Anforderungen in Bezug auf Barrierefreiheit architektonisch anspruchsvoll gelöst sind. Zu sehen sind drei Sanierungen der letzten Jahre in Klagenfurt – die Höhere Lehranstalt für Wirtschaft und Mode (WIMO), der Amalienhof und das städtische Magistrat Klagenfurt – sowie als prämierter Neubau die Tourismus Berufsschule in Villach.
Architekturtage Kärnten "hop on, hop off"
Bereits zum achten Mal finden heuer die Architekturtage statt. Seit 2002 wird im Rahmen dieser österreichweiten Veranstaltung Baukultur sichtbar gemacht und einem breiten Publikum gemeinsam mit dem Architektur Haus Kärnten vorgestellt. Diesmal steht die Frage im Zentrum, was Architektur leistet und was sich die Gesellschaft in Hinblick auf lebenswerte Räume leisten möchte. Architektur entdecken, Werte erkennen und eigene Ansprüche an die gestaltete Umwelt schärfen: Dies kann man in den offenen Ateliers, bei diversen Ausstellungen und Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Forum der Baukulturverantwortlichen aber auch bei Besichtigungen per Fuß, Rad oder Schiff erfahren. Mit dem Ziviltechniker:innen - Bus werden heuer ausgewählte Projekte entsprechend dem Motto wert/haltung angefahren. Während der Hop on - Hop off – Tour Fünf Runden | Fünf Interviews | Fünf Architekt:innen kann mit Kolleg:innen über baukulturell relevante Themen gesprochen werden.
Ziviltechniker:innen und Sicherheit - Prüfingenieur
Ziviltechniker:innen sind in unterschiedlichen Sparten für Baukultur tätig, so auch im Maschinenbau, einem wachsenden Industriezweig in Österreich. Mit staatlicher Befugnis führen sie notwendige sicherheitstechnische Überprüfungen durch oder sind als unabhängige Gutachter:innen tätig. Gerade für Hebeanlagen wie Kräne, Lifte oder Aufzüge gelten gesetzlich vorgeschriebene, hohe Sicherheitsauflagen, sei es bei Inbetriebnahme oder Wartung. In dem Beitrag wird die Tätigkeit eines Prüfingenieurs in St. Veit vorgestellt, der im Dienste der Allgemeinheit den St. Veiter Wiesenmarkt oder den Schrägaufzug auf die bekannte Burg Hochosterwitz betreut.
Raumplanung - Künstlerstadt Gmünd
Gmünd ist ein baukulturelles Kleinod. Das mittelalterliche Stadtbild ist mit seinen Gassen und Plätzen innerhalb der Stadtmauer über Jahrhunderte fast unverändert geblieben. Vor rund fünfundzwanzig Jahren begann aus einer regionalplanerischen Initiative die konsequente Aufbauarbeit zur Künstlerstadt Gmünd, die erfolgreich auf Kunst und Kultur in alten Mauern setzt. Mittlerweile konnten fünfundzwanzig leer stehende Gebäude renoviert und vorzugsweise kulturell genutzt werden, deren Raumqualitäten - wie beim Veranstaltungszentrum Lodronsche Reithalle - durch einfühlsame Planungen ansprechend zur Geltung kommen.
Steiermark 2016
Renovierung der Heiligengeist-Kapelle
Die Renovierung historischer Gebäude ist eine besondere Herausforderung für Architekten und Ziviltechniker. Denn neben den damit verbundenen technischen Herausforderungen steht dabei vor allem auch die Auseinandersetzung mit der kultur- und kunstgeschichtlichen Bedeutung eines Gebäudes und seines Standortes im Mittelpunkt. Ein Beispiel für eine solche Aufgabenstellung ist die Heiligengeist-Kapelle in Bruck an der Mur, die heute mitten im Verkehrskreuzungsknoten am Südrand der Stadt liegt. Sie wurde vor mehr als 500 Jahren als Mahnmal zur Überwindung der sogenannten „Gottesplagen“ – Pest, Heuschrecken und Türkenbelagerung – errichtet. Über die Jahrhunderte hinweg hat sie verschiedensten Zwecken gedient. Zuletzt auch als Wohnhaus: an einem, durch die Verkehrs- und Stadtentwicklung für Wohnzwecke kaum geeigneten Ort.
Architekturtage 2016
Die am Freitag, 27.5.2016, ausgestrahlte neue Folge der ORF-Serie „AUFBAUEND“ lieferte eine Vorschau auf die Architekturtage, die vom 2. – 4. Juni 2016 in der Steiermark stattfinden werden. Das Haus der Architektur koordiniert dafür ein umfangreiches Diskussions- und Tourenprogramm: Los geht es bereits am 2. Juni mit Kurzpräsentationen steirischer Architekt:innen und einem Eröffnungsfest im Haus der Architektur. Am 3. Juni kann man die „offenen Ateliers“ zahlreicher steirischer Architekturbüros besuchen bzw. am 4. Juni unter einer Vielzahl an geführten Touren wählen.
Hangrutschung
Diese Folge der ORF-Serie „AUFBAUEND“ zum Thema Hangrutschungen zeigt anhand eines konkreten Beispiels aus der Gemeinde Gratkorn, wie es einem Team von steirischen Ziviltechnikern gelungen ist, einen abrutschenden Hang zu stabilisieren und dadurch mehrere bedrohte Häuser vor der Zerstörung zu bewahren. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit von Geologen, Statikern und Vermessern konnte rasch kompetente Hilfe geleistet werden, um das Schlimmste zu verhindern.
Kärnten 2015
Tourismus und Baukultur: Weissensee Kärnten
Der Weissensee ist der höchst gelegene Badesee Kärntens. Auf 930 Meter Seehöhe kommen jene Gäste auf Urlaub, die naturnahe Erholung suchen. Die Ufer dieses Sees sind im Gegensatz zu anderen Gewässern nur zu einem Drittel verbaut, Bettenburgen gibt es kaum und der Verkehr ist traditionell gering, zuletzt dank der Einführung sanfter Mobilitätsangebote. Auch im Tourismusbau werden neue Wege beschritten, hat doch das Wohlfühlen im Urlaub viel mit räumlichen Qualitäten zu tun. Traditionelle Hotelbetriebe setzen auf gestalterisch ansprechende Architektur unter Verwendung von regionalen Baustoffen und erhielten dafür bereits diverse Auszeichnungen. Die verantwortlichen Architekt:innen und Ziviltechniker:innen planen auf gestalterisch hohem Niveau und schaffen damit wichtige Unterscheidungsmerkmale über die Grenzen Kärntens hinaus.
Geodäsie: historische Grenzsteine - Geoinformationssysteme
In Kärnten gibt es unzählige Grenzsteine mit einer über Jahrhunderte zurückreichenden Kontinuität, die das kulturelle Erbe des Landes bereichern. Viele davon, die im Zuge der Erstellung des Franziszeischen Katasters im 19. Jahrhundert gesetzt wurden, dienen auch heute noch der Eigentumssicherung. Dabei kam damals schon die Berufsgruppe der Vermesser oder Geodäten zum Einsatz. Unter Berücksichtigung dieser historischen Grenzmale arbeiten Zivil-Geometer heutzutage mit neuester Satellitentechnologie und dokumentieren die Grenzen in Form von präzisen Urkunden, die bei der Vermessungsbehörde dauerhaft archiviert werden. Dem Ordnen, Sichten und Sichern der Eigentumsverhältnisse an Grund und Boden kommt eine wichtige friedensstiftende Bedeutung zu.
Ziviltechniker:innen - Ausbildung, Praxis, Beruf
Seit 1995 hat sich die Fachhochschule Kärnten mit den Studienbereichen Bauingenieurwesen und Architektur als Ausbildungsstätte für qualitativ hochwertige Baukultur etablieren können. In Vernetzung mit den Baukulturträgern des Landes werden künftige Ziviltechniker:innen ausgebildet und nach Möglichkeit in Kärnten beschäftigt, um der Abwanderung von kreativen Köpfen entgegenzuwirken. Um als Ziviltechnikerin oder Ziviltechniker tätig sein zu können, wird nach Absolvierung des Studiums, einer dreijährigen Praxis und erfolgreich bestandener ZT-Prüfung die Befugnis nach Ablegung eines Eides vom Bundesministerium verliehen. Die 260 Kärntner ZT-Büros sind für technisch innovative und geistig-schöpferische Leistungen als Expert:innen - so genannte "technische Notare" - mit hoher Verantwortung, Unabhängigkeit und Qualität für ihre Auftraggeber:innen tätig.
Wohnen und Arbeiten - Baugruppenprojekt am Lendkanal
Das 2006 fertig gestellte Wohnprojekt in Klagenfurt ist wie ein kleines Dorf organisiert. Eine Baugruppe hat sich mithilfe von Architekten ihren generationsübergreifenden Lebensraum in guter Lage geschaffen, statt mehrere flächenraubende Einfamilienhäuser am Stadtrand zu errichten. Entstanden sind zehn Wohneinheiten und ein Büro, aufgeteilt in dreigeschossigen Passivhausgebäuden aus Holz, dessen Herstellung nicht teurer war als übliche Betonbauten. Das vordere Büro- und Wohnhaus, mit auffälliger Holzlamellenfassade an der Lend gelegen, schützt den großen Gemeinschaftsgarten und die hintere Wohnanlage vor dem Lärm der vorbeiführenden Villacher Straße. Die Wege lassen sich gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß erledigen. Wohnen mit den Vorteilen der Stadt und doch Leben mitten im Grünen, ein Gruppenwohnbau mit Beispielswirkung.
Dorfkernentwicklung Moosburg
Die Marktgemeinde Moosburg ist in Sachen Dorferneuerung bereits europaweit ausgezeichnet worden. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der baukulturellen Entwicklung des Hauptortes. Der Verödung des Ortskerns wurde vor Jahren entgegengewirkt, weil Supermärkte oder der Sportplatz in Zentrumsnähe errichtet wurden. Am sanierten Hauptplatz hat gerade der neue Co-Working-Space als urbane Arbeitsform eröffnet. Und im Bildungsbereich möchte sich der Ort durch den umfangreichen Bildungscampus-Entwicklungsprozess langfristig verändern. Kindergarten, Volks- und Neue Mittelschule sowie Tagesstätten sollen untereinander und mit dem Dorfleben vereint werden. Nach der pädagogischen Ausrichtung erfolgte die Erarbeitung eines räumlichen Masterplans, der den Umbau der Schulen und die Errichtung eines öffentlichen nutzungsgemischten Gebäudes mit neuem Schulplatz zur Folge haben soll.
Bauen in der Kulturlandschaft
Zell-Pfarre/Sele Fara liegt am Nordabfall der Karawanken auf 950 Meter Seehöhe, dessen alpines Ortsbild noch einige alte, gut erhaltene Bauernhöfe prägen. Für neue einfühlsame Bauwerke zeichnet ein Architekt verantwortlich, der mit dieser Landschaft besonders verbunden ist. Unter seiner Planung entstand beispielsweise ein Alpin Center, dessen zehn Meter hohe Kletterhalle aus Holz zum Sportklettern lädt. Das Center ist mit der Volksschule verbunden und zu einem Drittel im Boden versenkt. Als Reminiszenz an die traditionelle Dachdeckung ist der schlichte Baukörper mit sägerauen Lärchenbrettern verkleidet. Im zweiten Beispiel geht es ebenfalls um die Gestaltung alpiner Kulturlandschaft. Auf Almen wie der Petzen sind Landschaftsplaner für das Lichten der Wälder zuständig und sichern damit Lärchenweiden. Oder sie planen einen Flow Country Trail, eine 11 Kilometer lange kurvenreiche Erlebnisabfahrt für Mountain-Biker.
Sanierung von Altlasten
Zur Baukultur eines Landes gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit Altlasten, deren fachgerechte Sanierung eine technische Herausforderung darstellt. Die für diesen Fachbereich spezialisierten Ziviltechniker:innenbüros analysieren, planen und bewerten die notwendigen Sanierungsschritte sowie Nachnutzungskonzepte; weiters begleiten sie die Sanierungsmaßnahmen als Örtliche Bauaufsicht. In St. Veit an der Glan wird nun nach erfolgter Sanierung die ehemalige Hausmülldeponie als Kompostieranlage mit Solarkraftwerk genutzt. In Arnoldstein galt die Sanierung der Bergbauindustriebrache vorerst als unlösbar, heute befindet sich auf der nun entgifteten, gesicherten und kontrollierten Fläche ein florierender Industrie- und Gewerbepark mit knapp 700 Beschäftigten.
Nachverdichtung im Bestand
Die innerstädtische Nachverdichtung ist im Umgang mit der Ressource Boden von großer Bedeutung. Das Wohnbaumodell „Reconstructing“ stellt eine der Möglichkeiten dar zusätzlichen Wohnraum am Standort zu schaffen. Dabei wird der Neubau unmittelbar neben den Bestandswohnungen errichtet. Die Mieter:innen bleiben während der Bauphase in ihrer gewohnten Umgebung und übersiedeln vor Abbruch des Altbestandes in die neuen barrierefreien zeitgemäß gestalteten Wohnungen. Die logistischen Herausforderungen für dieses Modell der Stadterneuerung sind zahlreich und bedürfen einer intensiven Planung vonseiten Statik, Bodenmechanik, Vermessung und Architektur. Die entsprechende Einbindung der Nutzer:innen von Beginn des Projektes an ist die Voraussetzung für ein gutes Gelingen.
Die Kirche als Bauherrin
Die Kirche nimmt ihre Verantwortung als Auftraggeberin für kirchliches Bauen und künstlerisches Schaffen wahr, indem sie moderne, poetische Sakralbauten planen und bauen lässt. In Bad Kleinkirchheim entstand neben der Kirche St. Ulrich 2003 die Jakobskapelle, die als Ort der Spiritualität erst mit der Zeit Anerkennung in der Bevölkerung fand. Die von drei Kärntner Brüdern - Bildhauer, Maler und Architekt - geplante Verabschiedungshalle symbolisiert das Leben, den Tod und die Auferstehung. Ebenso setzte die evangelische Kirche mit dem neuen Diözesanmuseum in Fresach 2011 ein baukulturelles Zeichen. Ein schlichter, präziser Betonbau ergänzt das jahrhundertealte Sakralensemble bestehend aus Kirche, Toleranzbethaus und Pastorenhaus. Für solch gelungene Bauprojekte sind baukulturaffine Bauherr:innen wesentliche Partner:innen.
Steiermark 2015
Raumordnung und Zersiedelung
Was sind die Ursachen für die Zersiedelung und welche Folgen für die Allgemeinheit sind damit verbunden? Die Steiermark gehört zu einer der meistzersiedelten Regionen Europas. Und das, obwohl dem Landesgesetzgeber weitreichende Kompetenzen bei der Raumordnungsgesetzgebung eingräumt wären. Die bestehenden Gesetze reichen augenscheinlich nicht dazu aus, um laufend fortschreitenden Flächenverbrauch, Aussterben und Verfall der Ortskerne und die mit der Zersiedelung verbundene zunehmende Angewiesenheit auf den Privat-PKW in den steirischen Regionen wirksam einzubremsen.
Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden
Denkmalgeschützte Gebäude sind ein wichtiges Fundament unserer Baukultur. Sanierungen, Ausbauten und Nutzungsänderungen in der Gegenwart stellen Architekt:innen und Zivilingenieur:innen vor ganz besondere Herausforderungen. Es gilt auf den kulturhistorischen Hintergrund genauso zu reagieren, wie auf die Wünsche der Nutzer:innen und die ganz besonderen bautechnischen Anforderungen. Der Beitrag stellt zwei Projekte von steirischen Architektinnen vor, die veranschaulichen wie komplex solche Aufgabenstellungen sind.
Wasserkraftwerke
Die ökologisch verträgliche Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist eine der großen Herausforderungen der Gegenwart. Wasserkraftprojekte stehen dabei oft im Spannungsfeld zwischen ökologischer Verträglichkeit und wirtschaftlichen Interessen. Ein optimaler Interessensausgleich zwischen diesen beiden Polen lässt sich nur durch bestmögliches Zusammenwirken aller mit solchen Projekten befassten Planer:innen und einer verantwortungs-bewussten und nachhaltig orientierten Haltung von Kraftwerksbetreibern erzielen. Die Kleinwasserkraftwerke Königsbach und Mödringbach im Hinteren Triebental sind ein Best-Practice-Beispiel für so eine gelungene Planung.
Spezialkameras
Ziviltechniker:innen machen mithilfe von Infrarotthermografie baukulturelle Forschung ohne jeden Eingriff in die Bausubstanz möglich. Durch die enorme Genauigkeit dieser Messmethoden kam es schon zu neuen und spannenden Ergebnissen. Im Schloss Eggenberg wurde so etwa ein seit Jahrhunderten vermauertes Fenster entdeckt. Nun können erstmals Rückschlüsse auf das Aussehen des Renaissanceschlosses Eggenberg vor dem Umbau zur fürstlichen Residenz gezogen werden.
Altlastensanierung
Der Fall einer ehemaligen Gerberei am Südrand von Weiz diente als aktuelles Beispiel, um zu veranschaulichen, wie solch eine Altlastensanierung konkret funktioniert. Der Beitrag zeigt, welche Schritte eingeleitet wurden, um dieses 18.000 m2 große Areal zu sanieren. Hochgiftige Produktionsrückstände im Boden wurden in Untersuchungen zwar bereits Mitte der 90er-Jahre als Gefahr fürs Grundwasser deklariert, doch Zuständigkeitsstreitereien verzögerten die Sanierung dieses Geländes um Jahrzehnte. 2013 wurde die Sanierung endlich beschlossen. Ein 20 Millionen-Euro-Projekt, das für die Expert:innen des mit der Leitung beauftragten Grazer Ziviltechnik-Büros mit zahlreichen Probebohrungen begonnen hat.
Kärnten 2014
Bildung und Architektur: Sanierung Volksschule Gnesau
Kärnten ist ein waldreiches Land. Über 60 Prozent ist mit Wald bewachsen, dessen Vorrat an Holz sich ständig vermehrt. Holz als natürlichen Baustoff gestalterisch anspruchsvoll zu verwenden wird am Beispiel der Volksschule Gnesau im Oberen Gurktal gezeigt. Erstmals kam für die Sanierung eines öffentlichen Gebäudes vorwiegend heimisches „Nockholz" -- ein Hochlagenholz aus der Region Nockberge -- zum Einsatz. Die vier Holzklassen in Fichte, Lärche, Tanne und Zirbe sorgen für wohnliche Atmosphäre und ideales Lernklima bis ins Detail.
Bauten für die Gesundheit: Klinikum Kärnten
Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit werden wesentlich von unseren gebauten Räumen beeinflusst. Im EU-weiten Architekturwettbewerb für ein neues Klinikum in Klagenfurt wurde eine flache dreigeschossige Kammstruktur zum Siegerprojekt auserkoren, die trotz längerer Versorgungswege das Wohlbefinden der Patienten in den Mittelpunkt der Planung stellt. Alle Patientenzimmer haben Ausblick auf begrünte Innenhöfe, die Baukörper gliedern sich in die Umgebung ein. Nach intensiver enger Zusammenarbeit der Ziviltechniker unterschiedlichster Fachbereiche - Architektur, Statik, Bodenmechanik, Wasserwirtschaft, Haustechnik, Landschaftsplanung, Bauaufsicht und vieles mehr - gemeinsam mit dem Betreiber und dem Projektmanagement wurde das Klinikum Klagenfurt als drittgrößtes Krankenhaus Österreichs termin- und kostengerecht 2011 eröffnet.
Raumplanung: Ortskernrevitalisierung Oberdrauburg
Die Marktgemeinde Oberdrauburg liegt im Westen von Kärnten an der Grenze zu Osttirol. Trotz der Randlage gilt der historische Ortskern als Musterbeispiel für gelungene Ortsentwicklung. Während viele Ortskerne veröden, arbeiten hier seit mehr als 35 Jahren Gemeindeverantwortliche und Bürgerinnen und Bürger wirksam daran, das historische Zentrum zu erhalten. Ob Rathaus, Museum, Geschäftslokale oder Privathäuser, beständig konnten die stattlichen Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert revitalisiert und 2013 der Marktplatz neu gestaltet werden. Durch das Zusammenwirken von Ziviltechnikern unterschiedlichster Bereiche mit den Bewohnern konnten Leerstände wieder gefüllt und das Ortsbild weiterentwickelt werden.
Wohnbauinitiative: Holzgeschoßbau in Feldkirchen
Mit dem mehrgeschoßigen Holzwohnbau wurde in Kärnten im Zuge der Veranstaltungsreihe „Neue Wege im Wohnbau“ in den 90-er Jahren begonnen. Referenzprojekte aus anderen Bundesländern waren der Anlass für die Politik gemeinsam mit dem ArchitekturHaus Kärnten diese Wohnbauinitiative zu starten. Es folgten zahlreiche Architekturwettbewerbe, die Wohnräume mit besonders hochwertiger Wohnqualität für die Nutzer schafften. Die zunehmenden bautechnischen Anforderungen in Bezug auf Bauphysik, Haustechnik, Brandschutz und Statik verteuerten jedoch das Wohnen im allgemeinen stetig, sodass nun eine Reduktion und Entrümpelung des Normenwesens seitens der Bauherren gefordert wird, um auch künftig qualitativ hochwertigen Wohnbau realisierbar zu machen.
Bauen im Bestand: neue Aufgaben für alte Stadel
Große Stadel mit Ziegelfenstern sind für die Beckenlagen Kärntens typisch. Sie zu renovieren ist keine einfache, aber eine lohnende Aufgabe. In Maria Rojach im Lavanttal wurde im Ortszentrum der Pfarrstadel, der 30 Jahre lang leer stand, mit viel Eigeninitiative und Fachwissen in einen Kulturstadel umgebaut. Sein Herz ist der große flexible Veranstaltungsraum, der in drei Größen unterteilt werden kann und nun Heim aller Vereine ist. Und in Oberburg nahe dem Klopeiner See baute der neue Besitzer den Stadel seines bäuerlichen Anwesens zu einem internationalen Tanzzentrum aus. Statt der Abrissbirne kamen hier ebenfalls Architekt und Statiker maßgeblich zum Einsatz.
Ingenieurbau/öffentlicher Verkehr: Koralmbahn
Die Koralmbahn ist das größte laufende Bahnprojekt im Südosten Österreichs. Sie wird als 130 km lange Hochleistungsstrecke bis 2023 neu errichtet und verkürzt die Fahrtzeit von Klagenfurt nach Graz auf eine Stunde. Mit diesen Bauarbeiten wird nicht nur in Österreich in den öffentlichen Verkehr investiert, sondern auch international für eine übergeordnete Achse von der Ostsee bis zum Mittelmeer. Nach Fixierung des Streckenverlaufs 2005 per Verordnung begann die eigentliche Trassenlegung – eine besondere Herausforderung aufgrund der komplexen naturräumlichen und örtlichen Gegebenheiten. In einzelne Trassenabschnitte geteilt, geben eine Vermessungsingenieurin sowie ein Streckenplaner stellvertretend für die vielen beteiligten Ziviltechnikerbüros aus den Bereichen Architektur, Bauwesen, Projektmanagement, Umweltschutz, Geologie, Vermessung, Kulturtechnik und Wasserwirtschaft Einblick in ihre komplexen Planungstätigkeiten.
Industriebau: Ingenieurkunst im Kleinkraftwerk
Das Bundesland Kärnten deckt einen erheblichen Teil des Energiebedarfs aus Wasserkraft ab. Dazu tragen zahlreiche Wasserkraftwerke bei, von den Großkraftwerken bis zu den Kleinstanlagen. Energiegewinnung, Umweltschutz sowie die Eingliederung in die Landschaft sind die Herausforderungen für diese Bauaufgaben. Dass auch bei privaten Kleinanlagen Ingenieurkunst gefragt ist, wird beim Kraftwerk am Loiblbach deutlich. Sein Ausbau weist etwa die zehnfache Leistung der historischen Vorgängeranlagen auf und kann bis zu 400 Haushalte versorgen. Die vorausschauende Investition einer seit Jahrzehnten der Energieautarkie verschriebenen Familie versorgt das altbekannte Gasthaus Deutscher Peter an der Loiblpass-Straße mit Strom. Und im Lavanttal wird demnächst das Kleinkraftwerk des Himmelberger Zeughammerwerks bei Frantschach - bereichert um eine Fischaufstiegshilfe - erneuert.
Qualitätsverfahren für die Vergabe: Architekturwettbewerbe
Welchen Nutzen hat die Allgemeinheit, wenn Architekturwettbewerbe durchgeführt werden? Was bringen Qualitätsverfahren? Anhand eines realisierten Siegerprojektes für ein Seniorenwohnheim werden der Mehrwert und die vorbildlichen räumlichen und funktionalen Qualitäten gezeigt, die durch ein solches Verfahren erzielt werden können. Fünfzig Betten in Einzel- und Doppelzimmern und intelligent angelegte Gemeinschaftsbereiche wie Atrium oder Speisesaal wurden errichtet, ebenso konnte ein Kindergarten integriert werden. Architektinnen und Architekten stellen mit großem persönlichen Engagement ihre Planungserfahrung zur Verfügung und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Baukultur. Da es zuletzt kaum Qualitätsverfahren dieser Art in Kärnten gab, setzt sich die Kammer der Ziviltechniker:innen gemeinsam mit Behörden und Politik dafür ein, dass wieder vermehrt Architekturwettbewerbe im Sinne einer fairen Auftragsvergabe und zur Qualitätssicherung durchgeführt werden.
Aufbauende Baukultur - Kärntner Landesbaupreis 2014
Der Kärntner Landesbaupreis zeichnet besondere Leistungen der Baukultur aus. Prämiert werden alljährlich Bauwerke aus dem Bereich der Architektur, Denkmal- und Ortsbildpflege sowie der Altstadt- und Objektsanierung. Auch hervorragende Ingenieurbauten oder Erfolge im Bereich des Städtebaues können eingereicht werden. 2014 konnten zwei Hauptpreise vergeben werden – für das Badehaus am Aichwaldsee nahe Finkenstein und die Ballspielhalle St. Martin in Villach – sowie eine Anerkennung für das neu gestaltete Museum Schatzkammer Gurk. Durch die Preisverleihung soll die Baukultur im Land kontinuierlich angehoben und in der Öffentlichkeit bewusst gemacht werden.
Steiermark 2013
Volksschule Hausmannstätten
Lernwelten der Zukunft
Die Schulbildung unserer Kinder ist das Fundament unserer Zukunft. Neue Unterrichtsmethoden und Ganztagsschulbetrieb stellen dabei neue Anforderungen an Schulgebäude. Die Volksschule in Hausmannstätten ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie intelligente Architektur zur Freude am Lernen beitragen kann.
Der Entwurf des Architektenduos TMP-Architekten, Ulrike Tischler und Martin Mechs, der im Rahmen eines Architekturwettbewerbes ausgewählt wurde, schafft ein Lernumfeld, in dem sich Schüler und Lehrer frei und kreativ entfalten können und das offen ist für neue Lernformen und einen stimulierenden Wechsel zwischen konzentriertem Arbeiten, Spiel und Sport. Eingebettet in die von „Land in Sicht" und Thomas Proksch gestaltete Landschafts- und Grünraumplanung des Hausmannstättener Generationenpark ist die Volksschule Hausmannstätten auch ein gelungenes Beispiel dafür, wie Schulgebäude klug in eine ganzheitliche Ortsplanung integriert werden können.
Gemeindezentrum Lannach
Ortskern für ein Straßendorf
Kommunale Bauten sind wichtige langfristige Investitionen für die Zukunft einer Gemeinde. Die Gemeinde Lannach war früher eine typische Straßendorfgemeinde ohne richtiges Ortszentrum. Welchen Beitrag Architektur bei der Lösung solcher Probleme leisten kann, lässt sich am Beispiel des neuen Gemeindezentrums Lannach aufzeigen.
Im Rahmen eines Architekturwettbewerbes wurde die Planung eines neuen Gemeindezentrums ausgeschrieben. Gewonnen hat der Entwurf des Architekturbüros Hohensinn. Der Entwurf schafft nicht nur Räume für die Verwaltung und Bibliothek, sondern auch einen neuen überdachten Platz für ein breites Spektrum an Veranstaltungen.
Kindergarten St. Johann ob Hohenburg
Räume für die nächsten Generationen
Kindergärten sind für die Bedürfnisse der Kinder da. Im neuen Kindergarten in Sankt Johann ob Hohenburg kann man hautnah miterleben, wie Kinder sich entfalten können, wenn die Umgebung auch dazu einlädt. Moderne Kindergärten müssen heute ganz andere Aufgaben erfüllen als noch vor einigen Jahrzehnten. Ganztagsbetreuung und neue pädagogische Konzepte können nur geboten werden, wenn auch die Kindergartengebäude diesen Ansprüchen genügen.
Im Rahmen eines Architekturwettbewerbes wurde der Entwurf von Reitmayr Architekten ausgewählt. Der Entwurf hat die Anforderungen für einen „offenen Kindergarten" ideal entsprochen. In der Formensprache zitiert er die traditionellen Bauformen der Region und setzt sie in einem modernen funktionalen Gebäude optimal um.
Wohnen im Alter
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Welche Auswirkungen hat das auf die langfristige Planung und Gestaltung unserer Wohn- und Lebensräume?
Die Möglichkeit zur Teilhabe am sozialen Leben einer Gemeinde ist für ältere Menschen oft auch eine Frage des Wohnortes und der Wohnumgebung. Während noch vor einigen Jahren reihenweise Seniorenresidenzen auf der grünen Wiese gebaut wurden, treten in der Zwischenzeit auch raumplanerische Aspekte stärker in den Vordergrund.
Im Rahmen unserer Serie „Aufbauend" beschäftigen wir uns damit, welche Konzepte Ziviltechniker:innen und Architekt:innen dafür anzubieten haben. Dazu haben wir gelungene Projekte in Eggersdorf bei Graz und Sankt Margarethen an der Raaba besucht.
Hybrid OP-Saal
Fortschritt durch Zusammenarbeit
Für das Universitätsklinikum am LKH Graz haben Ziviltechniker:innen gemeinsam mit den Mediziner:innen technisches Neuland beschritten und zwei bisher nur getrennt verfügbare Systeme in einem gemeinsamen Operationssaal zusammengeführt. Damit ist es nun möglich simultan Methoden der klassischen Herzchirurgie mit minimalinvasiven Eingriffsmethoden über die Venen zu verbinden. Mit weitreichenden Verbesserungen für die Patient:innen. Die dynamische Entwicklung der Medizintechnik und die extrem hohen Standards, die insbesondere beim Bau von Operationssälen zu erfüllen sind, ergaben auch für die beteiligten Architekt:innen und die Projektsteuerung eine ganz besondere und einzigartige Herausforderung.
Trinkwasser
Unser Trinkwasser war in jüngster Zeit in aller Munde. Die Debatte rund um die EU-Konzessionsvergaberichtlinie hat die Sorge geweckt, unser Trinkwasser könnte langfristig privaten Konzernen in die Hände fallen. Wie aber schaut es abseits dieser politischen Debatte mit den ökologischen und technischen Rahmenbedingungen der Trinkwasserversorgung in der Steiermark aus? Im Rahmen unserer Serie „Aufbauend" haben wir einen Blick hinter die Kulissen jener Systeme geworfen, an deren Ende unser steirisches Trinkwasser so selbstverständlich aus der Leitung kommt.
Schi-WM Schladming
Der Zuschlag der Schi WM 2013 an Schladming hat in der Region einen regen Bauboom ausgelöst. Die zahlreichen Investitionen waren zunächst eine Herausforderung für die Raum- und Ortsplanung:
Dass bei einer Großveranstaltung wie der Schi WM viel Planung erforderlich ist, kann man sich leicht vorstellen. Wie komplex und langfristig die Planungen für so ein Großereignis aber tatsächlich sind und welche Vielfalt an Ziviltechniker:innenleistungen hinter derartigen Großprojekten stehen, unterschätzt man als Normalbürger doch oft. Wir haben einen Blick hinter die Kulissen der Planungsleistungen von Ingenieur:innen und Architekt:innen für die Schi WM in Schladming geworfen.
Kärnten 2013
Ingenieurbau / Verkehr: Brückenbau der Packautobahn
Von A nach B mühelos und flott mit dem Auto zu fahren ist heute eine Selbstverständlichkeit. Aber nur deshalb, weil das Bauen von Verkehrsinfrastruktur mit großer Verantwortung durchgeführt wird. Die Packautobahn, die Ader für den motorisierten Verkehr zwischen der Steiermark und Kärnten, wurde von 2004 bis 2007 voll ausgebaut. Zahlreiche Tunnel und Brücken mussten generalsaniert und neu gebaut werden. Eine besondere Herausforderung für die Planer:innen stellte der Brückenbau „Talübergang Lavant" dar. Die schlanken Pfeiler gründen bis 50 Meter Tiefe und reichen bis 160 Meter Straßenhöhe.
Architekturvermittlung: ArchitekturHaus Kärnten
Bauen ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Jedes Kind baut bereits in frühen Jahren mit viel Fantasie. Doch ist heutiges Bauen eine komplexe Angelegenheit vieler Fachleute. Wie man zeitgemäß gut bauen kann, will das ArchitekturHaus Kärnten vielseitig vermitteln. Im Napoleonstadel zentral im Kulturbezirk Klagenfurt gelegen, lädt es Interessierte von jung bis alt zu Ausstellungen, Vorträgen, Workshops, Preisverleihungen, Exkursionen und mehr. So erfährt man zum Beispiel, welche Missverständnisse auftreten können, wenn man „billig bauen" möchte.
Industrie-/Gewerbebau: zwei neue Bürobauten für Infineon
Das Wohlfühlen am Arbeitsplatz ist Grundvoraussetzung dafür, dass gute Arbeit geleistet wird. Infineon bei Villach ist nicht nur Kärntens Vorzeige-Hightech-Betrieb, der Mikrochips weltweit herstellt. Obgleich er wegen der Gefahr der Industriespionage wie ein Hochsicherheitstrakt funktioniert, hat er zwei neue Bürogebäude für seine Mitarbeiter:innen aus 55 Nationen beispielhaft gestaltet. Ruhige, begrünte Atrien, breite Gänge und tageslichtdurchflutete, großzügige Büroräume prägen die Atmosphäre. Klimatechnische Lösungen verbessern nicht nur das Raumklima, sondern konnten eine für Industriebauten seltene Zertifizierung erlangen.
Raumplanung: Innenstadtbelebung St. Veit / Glan
Die Stadt St. Veit an der Glan will mit den noch vorhandenen Flächen sparsam umgehen. Sie hat erkannt, wie wichtig eine erfolgreiche Innenstadtbelebung für die positive Entwicklung der Gemeinde ist. Daher dient die Altstadt als Einkaufszentrum, wo auch gewohnt und in Parkhäusern geparkt wird. Ein komplexes Entwicklungskonzept, das Raumplaner:innen erstellt haben, ist ein wirksames Planungsinstrument, um den Raum für künftige Entwicklungen im Bereich Wohnen, Wirtschaft, Freizeit oder Verkehr sorgsam bereitzustellen und den besonderen Weg von St. Veit zu berücksichtigen, der in der Nutzung der Altstadt liegt.
Altstadtsanierung / Alt und Neu: Musikschule Klagenfurt im Kulturbezirk
Eine nachhaltige Stadtentwicklung ist ohne das Weiterbauen und Adaptieren vorhandener Infrastruktur nicht denkbar. Sie ist Voraussetzung für eine angemessene Arbeits- und Lebensqualität. Klagenfurts Kulturbezirk um das Stadttheater ist ein positives Beispiel dafür, wie sich ein brachliegendes Areal durch umsichtige Sanierung binnen zwei Jahrzehnten in ein beliebtes Innenstadtviertel verwandeln konnte. Wichtige Impulse dafür setzten die Adaptierung der Musikschule Klagenfurt, der Zubau des Stadttheaters und die Revitalisierung eines ursprünglichen Hotels in ein Bürogebäude.
„Technik bewegt" Architektur_Spiel_Raum_Kärnten
Das Steinhaus am Ossiachersee ist eines der spannendsten Bauwerke von Kärnten. Ein idealer Ort, um Schüler:innen eine Woche lang für Themen rund ums Bauen zu sensibilisieren. Unter dem Titel „technik bewegt" und unter fachkundiger Leitung des Vereins ARCHITEKTUR-SPIEL_RAUM_KÄRNTEN fanden heuer bereits zum 4. Mal Workshops zu Architektur, Tragwerksplanung, Vermessungswesen, Wasserwirtschaft oder Geologie statt. Schüler:innen erfuhren spielerisch und durch einfache Versuche, wie zum Beispiel Fundamentplanung funktioniert. Anschauliche Workshops, auch für den ziviltechnischen Nachwuchs.
Räume für die Kunst: Das Museum Liaunig in Neuhaus
Bauherr:innen spielen für das Gelingen von vorbildlichen Projekten eine große Rolle. Der Industrielle Herbert Liaunig ist nicht nur für seine Sammlung zeitgenössischer Kunst bekannt. Als mutiger Bauherr verantwortet er gleich mehrere wegweisende Industriearchitekturbauten in Kärnten. Jüngstes Beispiel für seine Baukulturleidenschaft ist das Museum Liaunig in Neuhaus/Suha bei Lavamünd, das die Kunstsammlung beherbergt und seit seiner Eröffnung vor fünf Jahren tausende Besucher:innen lockt. Nun soll der mehrfach ausgezeichnete Bau maßgeblich erweitert werden.
Baukultur und Tourismus: Velden am Wörthersee
Velden ist in mehrerlei Hinsicht eine Vorzeigegemeinde, in der Baukultur hochgehalten wird. Ein international besetzter Architekturbeirat ist seit einigen Jahren zuständig, die dynamische Ortsentwicklung, die mit der Wörtherseearchitektur einen ersten Höhepunkt fand, zu erhalten und qualitativ fortzuführen und gegen Bausünden aufzutreten. Die Aufgaben der Tourismusgemeinde Velden sind jedenfalls breit gestreut. Ob behutsame Hotelsanierung oder unsichtbare Abwasserversorgung, die trotz der Steigerung von 9.000 Einwohner:innen auf 40.000 Menschen im Sommer vorbildlich funktioniert.
Ingenieurbau / Wasserbau: Pumpspeicherkraftwerk Reisseck II
Das Pumpspeicherkraftwerk Reisseck II ist die derzeit größte Kraftwerksbaustelle Österreichs. Bis zu 300 Fachleute arbeiten 4 Jahre lang im hochalpinen Raum, um es zur „grünen Batterie" auszubauen. Denn rund 40 Prozent mehr Leistung soll es liefern, um einen Großteil der Energie zu Spitzenverbrauchszeiten in Österreich decken zu können. Als gewaltiges Kavernenkraftwerk auf 1.585 Meter Seehöhe wird es komplett unterirdisch im Berg errichtet. Zwei neue leistungsstarke Pumpturbinen erzeugen nicht nur Strom aus Wasser, sondern pumpen das Wasser wieder retour in einen höher gelegenen Stausee.
Steiermark 2012
Hügellandhalle St. Margarethen
Kommunale Bauten im Zentrum
Viele Gemeinden haben mit Zersiedelungsproblemen zu kämpfen. Die Gemeinde St. Margarethen an der Raab investierte in gute Planung und schrieb einen EU-weiten Architekturwettbewerb aus. Daraus entstand die Hügellandhalle, die sich als Veranstaltungsraum perfekt in die Ortsstruktur einfügt und das Gemeindeleben verstärkt in das Zentrum verlagert. Das gesellschaftliche Leben sollte sich vermehrt im Ort abspielen. Das ist gelungen. Die Investition in höchste architektonische Qualität und die kluge Dimensionierung haben sich sichtlich ausgezahlt. Die Gewinner des Architekturwettbewerbs -- PL Architekten -- setzten auf ihre fachliche Planungskompetenz als Ziviltechniker und haben durch die Eingliederung des neuen Begegnungszentrums in das umliegende Hügelland in Form eines einladenden vorgelagerten Daches die regionale Identität weiterentwickelt.
Koralmtunnel
Planerische Leistung von Ziviltechniker:innen als Exportschlager
Der Koralmtunnel ist aktuell das größte Infrastruktur-Bauprojekt Österreichs. Um für eine wirtschaftlich und sicherheitstechnisch optimale Planung zu sorgen, ist eine genaue Kenntnis der geologischen Bedingungen vor Ort unabdingbar. Dass die österreichische Tunnelbautechnik weltweit führend ist, dafür sorgen die Ziviltechniker:innen verschiedener Disziplinen -- vom Geologen bis zum Geotechnik -- mit ihrer fachlichen Kompetenz. Die Herausforderung im Tunnelbau liegt insbesondere in der soliden und exakten (Vor-)Planung in Kombination mit der flexiblen Umsetzung vor Ort -- als Reaktion auf örtlich unvorhersehbare Gegebenheiten. Die Tunnelbohrmaschine, die beim Bau des Koralmtunnels eingesetzt wird, wurde ebenfalls von Ziviltechniker:innen mitentwickelt. Österreichischer Wissen im Bereich Tunnelbau ist eben ein Exportschlager.
Gemeindeübergreifende Platzgestaltung
Architektur schafft regionale Identität
Als vorbildlich ist die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit der vier Hügelland-Gemeinden St. Margareten, Laßnitzhöhe, Kainbach und Vasoldsberg hinsichtlich der gemeinsamen Gestaltung ihrer Marktplätze zu bezeichnen.
Die Gemeinden verstehen sich als Tor zum Hügelland östlich von Graz und haben über einen ausgeschriebene Architekturwettbewerb nach einem Corporate Design gesucht, das die Gemeinsamkeiten der vier regionalen Marktplätze und die regionale Identität formgerecht umsetzt. Denn letztere hängt stark von der Gestaltung des öffentlichen Raumes ab. In Anlehnung an den skurrilen und einzigartigen Bau des 8-Eck-Stadls in Vasoldsberg schuf HoG Architektur in den Gemeinden nutzbare Begegnungsräume im öffentlichen Raum, die über die Gemeindegrenzen hinaus eine wichtige identitätsstiftenden und somit soziale Funktion erfüllen. Die Plätze werden überaus gut angenommen, denn dort findet das Leben statt.