Steiermark 2015

Raumordnung und Zersiedelung

Was sind die Ursachen für die Zersiedelung und welche Folgen für die Allgemeinheit sind damit verbunden? Die Steiermark gehört zu einer der meistzersiedelten Regionen Europas. Und das, obwohl dem Landesgesetzgeber weitreichende Kompetenzen bei der Raumordnungsgesetzgebung eingräumt wären. Die bestehenden Gesetze reichen augenscheinlich nicht dazu aus, um laufend fortschreitenden Flächenverbrauch, Aussterben und Verfall der Ortskerne und die mit der Zersiedelung verbundene zunehmende Angewiesenheit auf den Privat-PKW in den steirischen Regionen wirksam einzubremsen.

Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden

Denkmalgeschützte Gebäude sind ein wichtiges Fundament unserer Baukultur. Sanierungen, Ausbauten und Nutzungsänderungen in der Gegenwart stellen Architekt:innen und Zivilingenieur:innen vor ganz besondere Herausforderungen. Es gilt auf den kulturhistorischen Hintergrund genauso zu reagieren, wie auf die Wünsche der Nutzer:innen und die ganz besonderen bautechnischen Anforderungen. Der Beitrag stellt zwei Projekte von steirischen Architektinnen vor, die veranschaulichen wie komplex solche Aufgabenstellungen sind.

Wasserkraftwerke

Die ökologisch verträgliche Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist eine der großen Herausforderungen der Gegenwart. Wasserkraftprojekte stehen dabei oft im Spannungsfeld zwischen ökologischer Verträglichkeit und wirtschaftlichen Interessen. Ein optimaler Interessensausgleich zwischen diesen beiden Polen lässt sich nur durch bestmögliches Zusammenwirken aller mit solchen Projekten befassten Planer:innen und einer verantwortungs-bewussten und nachhaltig orientierten Haltung von Kraftwerksbetreibern erzielen. Die Kleinwasserkraftwerke Königsbach und Mödringbach im Hinteren Triebental sind ein Best-Practice-Beispiel für so eine gelungene Planung.

Spezialkameras

Ziviltechniker:innen machen mithilfe von Infrarotthermografie baukulturelle Forschung ohne jeden Eingriff in die Bausubstanz möglich. Durch die enorme Genauigkeit dieser Messmethoden kam es schon zu neuen und spannenden Ergebnissen. Im Schloss Eggenberg wurde so etwa ein seit Jahrhunderten vermauertes Fenster entdeckt. Nun können erstmals Rückschlüsse auf das Aussehen des Renaissanceschlosses Eggenberg vor dem Umbau zur fürstlichen Residenz gezogen werden.

Altlastensanierung

Der Fall einer ehemaligen Gerberei am Südrand von Weiz diente als aktuelles Beispiel, um zu veranschaulichen, wie solch eine Altlastensanierung konkret funktioniert. Der Beitrag zeigt, welche Schritte eingeleitet wurden, um dieses 18.000 m2 große Areal zu sanieren. Hochgiftige Produktionsrückstände im Boden wurden in Untersuchungen zwar bereits Mitte der 90er-Jahre als Gefahr fürs Grundwasser deklariert, doch Zuständigkeitsstreitereien verzögerten die Sanierung dieses Geländes um Jahrzehnte. 2013 wurde die Sanierung endlich beschlossen. Ein 20 Millionen-Euro-Projekt, das für die Expert:innen des mit der Leitung beauftragten Grazer Ziviltechnik-Büros mit zahlreichen Probebohrungen begonnen hat.