Aus Sicht der Europäischen Kommission ist der Mangel an erschwinglichem Wohnraum inzwischen in ganz Europa ein dringliches Problem. Ein Sonderausschuss zur Wohnungskrise im Europäischen Parlament wurde im Dezember 2024 gegründet und hat ein Mandat für ein Jahr. In diesem Zeitraum sollen Lösungen für angemessenen, nachhaltigen und erschwinglichen Wohnraum für alle europäischen Bürger:innen erarbeitet und vorgeschlagen werden. Das Komitee hat 33 Mitglieder, der österreichische Abgeordnete Andreas Schieder hat die Rolle eines Koordinators.

Parallel hat die Kommission eine Task Force zum Thema Wohnungsbau eingerichtet, die am 1. Februar 2025 ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie ist formell der Generaldirektion Energie unterstellt. Mit Housing Kommissar Dan Jorgensen arbeitet sie an einem europäischen Plan für erschwinglichen Wohnraum mit entsprechenden politischen Initiativen und Maßnahmen, mit denen die strukturellen Ursachen der Wohnungskrise angegangen und insbesondere öffentliche und private Investitionen für erschwinglichen und nachhaltigen Wohnraum freigesetzt werden sollen, um damit auch wichtige wohnungsbezogene Probleme wie Obdachlosigkeit zu behandeln („Affordable housing plan“). Das Jahr 2025 ist für die Europäische Kommission noch stark auf den Austausch mit relevanten Stakeholder:innen fokussiert, bevor im ersten Quartal/Frühling 2026 der „Affordable Housing Plan“ vorgestellt werden soll.

Zwar fallen Regelungen und Maßnahmen in dem Bereich hauptsächlich in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten und der regionalen und lokalen Behörden, die Europäische Kommission möchte aber dennoch prüfen, wo durch die Entwicklung eines neuen europäischen Konzepts für erschwinglichen und nachhaltigen Wohnraum ein europäischer Mehrwert entstehen kann. Zu diesem Zweck führt die Kommission nun eine breit angelegte Konsultation – den Dialog über erschwinglichen Wohnraum – durch, um die Ursachen der aktuellen Herausforderungen und deren Auswirkungen auf verschiedene Gruppen und Sektoren zu untersuchen und Erkenntnisse über mögliche Lösungen, einschließlich bewährter Verfahren/Best Practices, zu sammeln.

Die öffentliche Konsultation zum Thema „Leistbares Wohnen“ ist bis 17. Oktober offen. Zur Konsultation

Sowohl Institutionen als auch Unternehmen und Expert:innen, wie Ziviltechniker:innen, können ihre Sichtweise einbringen (Achtung: Erforderlich ist dafür ein EU Login.)

Die Konsultation besteht aus zwei Fragenkatalogen, einem für die breite Öffentlichkeit und einem für Behörden, Unternehmen, Verbände und andere Interessenträger. Auf Grundlage der von Ihnen im folgenden Abschnitt „Angaben zu Ihrer Person“ eingegebenen Daten werden Ihnen automatisch die richtigen Fragen präsentiert.